Viele MX-5-Fahrer, die gerne etwas sportlicher unterwegs sind, rüsten sich eine Domstrebe nach. Der Ein oder Andere fragt sich bestimmt, ob das sinnvoll ist, was das genau bringt, oder ob so eine Domstrebe auch Nachteile mit sich bringt.

Ich hatte zwar bereits in meinem ehemaligen Miata eine Domstrebe verbaut, allerdings war es für mich bis jetzt nicht wirklich klar, was diese tatsächlich bringt, da ich damals das komplette Fahrwerk (K-Sport-Gewindefahrwerk) inkl. Buchsen und eben der Domstrebe erneuert hatte und mir somit der direkte Vergleich fehlte.

Gestern hatte ich nun auch meinem neuen NA eine solche Domstrebe verpasst und mir ist jetzt ziemlich klar, dass jeder sportlich bewegte NA eine solche benötigt, gerade wenn der Wagen tiefer gelegt wurde und andere Räder als Serie montiert sind.
Was sich bereits auf den ersten Metern Testfahrt zeigte, der Wagen läuft nicht mehr jeder Spur nach, zittert nicht mehr beim Überfahren von Unebenheiten und liegt im Gesamten satter auf der Straße, vermittelt somit mehr Sicherheit beim flotten (Kurven-)Fahren. Genau das waren die Punkte, die mich bei dem neuen NA die ganze Zeit gestört hatten, ich aber das verbaute Fahrwerk dafür verantwortlich gemacht hatte. Klar fährt sich das Ganze jetzt immer noch nicht so wie mit einem K-Sport-Fahrwerk, aber es ist schon einmal ein Schritt in die richtige Richtung.

Und gibt es Nachteile? Hm… Mir fällt da jetzt erst einmal Keiner ein. Ein Kollege meinte, dass sich durch eine Domstrebe bei einem seitlichen Crash der ganze Wagen verziehen würde. Aber ganz ehrlich, wenn mir einer seitlich in den MX rauscht, dann ist der sowieso komplett verzogen.

Und damit ihr wisst, worauf es bei der Montage einer Domstrebe im NA ankommt, hier die bebilderte Einbauanleitung.

So sieht der mehr oder weniger serienmäßige Motorraum eines 1,6er NA’s aus. Etwas schmutzig, aber ist ja auch ein Fahrzeug, da darf das schonmal sein. 😉

Die Domstrebe wird an den originalen Verschraubungspunkten der Stoßdämpfer am Federbeindom befestigt. Somit entsteht eine direkte Verbindung der beiden Dome, was zu mehr Stabilität am Vorderwagen sorgt.

Ich habe mich dazu entschlossen auch dieses Mal wieder die Stahldomstrebe von Wiechers Motorsport zu verbauen. Diese ist, wenn man den vielen Forenbeiträgen im Internet Glauben schenken darf sehr gut und dazu mit unter 100 € auch noch sehr günstig. Allerdings gibt es diese nur für NA’s mit ABS. Aber warum? Ganz einfach, NA’s mit ABS haben einen kleineren Wischwasserbehälter, um Platz für die ABS-Komponenten zu schaffen. Der große Wischwasserbehälter steht der Domstrebe somit im Weg, sodass diese nicht am Dom befestigt werden kann.

Für dieses Problem geistern viele Lösungen im Netz, von Behälter erwärmen und zurecht drücken, bis hin zu neuen Halterungen bauen, um den Wischwasserbehälter anders zu platzieren. Ich habe mich für die meiner Meinung nach sauberste Lösung entschieden.

Ich habe einfach den kleineren Wischwasserbehälter bestellt und den großen durch diesen ausgetauscht.
Links seht Ihr die Größenverhältnisse zwischen den beiden Wischwasserbehältern. Links das ist der Kleine! 😉

Der große Wischwasserbehälter ist mit insgesamt zwei Schrauben am Halter befestigt.
Die Erste sitzt links in Richtung Fahrgastraum und ist sehr gut erreichbar.
Die Zweite ist etwas versteckt weiter vorne unter dem Wischwasserbehälter,
aber immer noch recht gut zugänglich. Einfach die beiden Schrauben lösen und schon lässt sich der Wischwasserbehälter entnehmen.

Als Nächstes solltest du den Stecker des Kabels zu der Pumpe lösen. Anschließend lässt sich der Wischwasserbehälter problemlos aus dem Motorraum nehmen. Einzig die Leitung zu den Wischwasserdüsen ist nun noch an der Pumpe angeschlossen. Hier empfiehlt es sich, den Wischwasserbehälter zu entleeren, da nun die Pumpe vom Behälter entfernt werden muss. Diese ist mit einer Schraube befestigt.

Nachdem du das erledigt hast, musst du die Schelle um die Pumpe entfernen, damit diese am neuen Behälter befestigt werden kann. Hierzu wird die Pumpe einfach an der entsprechenden Stelle eingeklemmt. Vorher noch die Dichtung vom alten an den neuen Behälter übernehmen.

Der kleien Wischwasserbehälter hat an der Unterseite einen Zapfen, der ganz genau in das große Loch im Längsträger passt.

Damit der neue Wischwasserbehälter auch richtig Halt hat, wird dieser noch an dem Halter des Sicherungskasten in den vorhandenen Bohrungen verschraubt. Hierzu habe ich den Sicherungskasten gelöst und etwas zur Seite gedrückt, um die Schraube von hinten mit einer Mutter zu kontern. Anschließend den Sicherungskasten wieder befestigen.

Somit hat nun auch die Domstrebe genügend Platz und kann problemlos montiert werden.

Hierzu werden auf beiden Seiten jeweils zwei Schrauben, mit denen die Dämpfer am Dom befestigt sind gelöst und die Domstrebe dort aufgesetzt. Auf der Fahrerseite muss der Diagnosestecker unter Umständen gelöst und etwas zur Seite gedreht werden, damit die Domstrebe Platz findet. Anschließend kann der Diagnosestecker wieder am ursprünglichen Platz befestigt werden.
Nun werden die Muttern wieder auf die Gewinde geschraubt und mit 30Nm angezogen.
Wenn Ihr die Domstrebe verschraubt, achtet bitte darauf, dass diese nicht auf dem Ventildeckel aufliegt. Dies war damals bei meinem Miata der Fall. Beim jetzigen NA war noch genügend Luft. Sollte die Strebe aufliegen, löst das Metallrohr der Strebe von den Halterungen, legt einen Holzkeil zwischen Ventildeckel und Strebe und verschraubt wieder alles. Anschließend den Keil entfernen und es sollte genügend Platz sein, damit sich der Motor bewegen kann.

Und so sieht das Ganze im fertigen Zustand aus.
Übrigens empfiehlt es sich, dadurch, dass die Schrauben der Dämpfer gelöst waren, das Fahrwerk neu vermessen zu lassen.