Wie bereits im letzten Beitrag geschrieben, hatte mich Mazda Deutschland zur MX-5 Xperience am 03.09.2015 nach Wörth am Main eingeladen. Natürlich bin ich freudig dieser Einladung gefolgt, da mich der neue MX-5 ND brennend interessiert und habe mich somit am letzten Donnerstag um 06:30 Uhr in Richtung Wörth aufgemacht.
Unterwegs traf ich mich noch mit dem Pfälzer Präsi, der ebenfalls eine Einladung van Mazda erhalten hatte.

Gegen 09.30 Uhr waren wir dann vor Ort am Hofgut von Hünersdorff, das von Mazda exklusiv für dieses Event gemietet war, meldeten uns an und nahmen erst einmal einen kleinen Snack zu uns.

Der erste Programmpunkt der Veranstaltung war eine offizielle Begrüßung und Produkt-Informationen zum MX-5 durch den Marketingleiter von Mazda Deutschland und dessen Assistentin. Normalerweise werden solche Produktpräsentationen immer mit allerlei Superlativen überfrachtet, die das Produkt in den Himmel heben sollen. Das wurde zwar auch hier gemacht, allerdings sollte sich im Laufe der Veranstaltung herausstellen, dass die beiden Protagonisten damit gar nicht so falsch lagen. Ansonsten war der 45-minütige Vortrag durch das Einspielen verschiedener Werbevideos und die Präsentation technischer Details zum MX-5 recht kurzweilig.

Hofgut von Hünersdorff

Hofgut von Hünersdorff

kleiner Snack

kleiner Snack

Dann war es endlich soweit und wir durften zu den begehrten NDs gehen. Auf einem abgesperrten Parkplatz standen ca. 30 Fahrzeuge, die es nach einem kurzen Briefing zu entern galt. Dabei war die kleine Motorisierung mit 1,5l Hubraum als auch die Große mit 2,0l Hubraum vorhanden. Da wir etwas langsam bei der Auswahl des Fahrzeugs waren, mussten wir mit der 1,5l-Variante mit Center-Line-Ausstattung erst einmal Vorlieb nehmen.
Nach dem Einsteigen wurde erst einmal das Verdeck geöffnet und der Innenraum begutachtet. Erster Eindruck: sieht ganz nett aus, wirkt aber doch etwas „preiswert“. Naja, ok, nehmen wir das mal so hin, immerhin hatte der Wagen das Navi an Board, das auch für die Anfahrt des ersten Treffpunkts erst einmal programmiert werden musste.

Da ich mir das gleiche System bereits schon einmal im aktuellen Mazda 6 angesehen hatte, war das Programmieren des ersten Zielpunktes schnell gemacht. Insgesamt macht das Entertainmentsystem einen guten Eindruck und ist ziemlich übersichtlich und selbsterklärend.

Erstkontakt mit dem ND

Erstkontakt mit dem ND

Center-Line

Center-Line

Nun ging es also endlich los. Zu Beginn der ersten Etappe fuhr ich als Beifahrer mit. Es zeigte sich schon recht schnell, dass der ND zwar sehr eng geschnitten, vor Allem, wenn man ihn mit seinem direkten Vorgänger vergleicht, aber keinesfalls unbequem ist. Die Standard-Stoffsitze empfand ich bereits als sehr gut konturiert und wirklich bequem. Ich traue diesen auch zu, auf längeren Strecken genügend Komfort zu bieten. Ein wesentlicher Punkt, den ich beim NC schon immer bemängelt hatte. Insgesamt fühlt man sich im ND sitzend einfach wohl.

Bei hoch gefahrenen Seitenscheiben kann man sich sogar auch noch bei Hohen Geschwindigkeiten ganz gut unterhalten. Dies ist teilweise auch durch die etwas weiter nach hinten gezogene Windschutzscheibe und den damit recht geringen Verwirbelungen im Innenraum zu verdanken. Bei geöffneten Seitenscheiben wird es naturgemäß etwas windiger, aber durch das serienmäßige Windschott bleibt es immer noch erträglich. Übrigens kann dieses nicht mehr wie noch beim NC nach vorne umgeklappt, sondern muss komplett entfernt werden, was ich für etwas fummelig und nicht zu Ende gedacht halte, da man das Windschott ja auch irgendwo unterbringen muss. Da es dem ND allerdings an Ablagen im Innenraum mangelt (kein Handschuhfach, ein kleines Fach in der Mittelkonsole, in das nichtmal eine Sonnenbrille passt,…), ist das schon ein Problem. Also, am Besten lässt man das Windschott wo es ist.

Start der Testfahrt
Start der Ausfahrt

Start der Testfahrt im ND

Am ersten Treffpunkt angekommen, durfte ich nun endlich Platz auf dem Fahrersitz nehmen.
Erst einmal alles einstellen – Sitz – Spiegel – passt! Navi auf neues Ziel programmiert und weiter gehts.

Was mir direkt auffiel war, dass sich der ND auch mit dem kleinen Motor leichtfüßig anfühlt. Er reagiert sehr spontan auf das Gaspedal und lässt sich auch angenehm lenken, wobei mir das Lenkrad elendig groß vorgekommen ist. Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass ich mit dem NA angereist war und dort ein wesentlich kleineres Momo-Lenkrad verbaut ist. Das nächste, was mir ungewöhnlich vorkam war der Schaltknauf, der im ersten Moment wegen seiner filigranen Größe sehr putzig wirkt und mir einen tick zu klein ist. Das sind natürlich alles subjektive Kleinigkeiten, aber mir fiel das eben sofort auf.
Ansonsten würde ich den 1,5er ND von den gefühlten Fahrleistungen knapp über einem 1,6er NA sehen. Im unteren Drehzahlbereich hat er sicherlich eine höhere Elastizität und spricht besser an, in hohen Drehzahlen steht er meiner Meinung nach mit dem NA auf einer Ebene.

Fazit: Leistungsmäßig ist der 1,5er gut, für die meisten Normalfahrer sicherlich ausreichend, aber für meinen Geschmack geht da noch was.

Klar ablesbare Instumente

Klar ablesbare Instrumente

Skepsis vs. Vorfreude

Skepsis vs. Vorfreude

Der zweite Teil der Testfahrt führte uns über kurviges und bergiges Geläuf im schönen Odenwald. Dort lies sich dann schon ganz gut erfahren, wie sich der ND auf solchen Strecken verhält. Im Großen und Ganzen bin ich von dem Fahrverhalten ziemlich begeistert, was ich vom Serientrimm des NC damals nicht zu 100% sagen konnte. Jedoch gibt es auch hier einen Kritikpunkt, der zumindest mir sofort auffiel. Sobald man in einer relativ engen Kurve Gas gibt, schiebt der Wagen zuerst ein wenig über die Vorderräder, bzw. es fühlt sich so an, als wolle er erst geradeaus fahren, was dazu führt, dass man immer ein wenig nachlenken muss. Allerdings habe ich das nur beim 1,5er so gemerkt. Der 2.0er hatte wohl ein anderes Fahrwerk verbaut (Bilstein?) und andere Räder drauf. Also scheint das Verhalten etwas modellabhängig zu sein, was mich allerdings auch wieder wundert. Aber trotzdem macht er auch in schnellen Kurven einen soliden und sicheren Eindruck. Wenn man es dann auch mal richtig krachen lässt, sind sogar mit eingeschaltetem ESP leichte „Drifts“ oder besser gesagt Rutscher möglich.

Angekommen am zweiten Zwischenstop, hatten sich die Veranstalter ein paar Schmankerl für uns ausgedacht, um den Testfahrern zu zeigen, was der ND so alles drauf hat. Als Erstes durften wir den ND in einem kleinen Parcours mal so richtig in den A… treten. Gesagt, getan! Die Reifen quietschten, die Bremsen stanken, das Grinsen ging nicht mehr aus dem Gesicht und der ND machte eine sehr gute Figur. Er fühlte sich sehr wendig und leichtfüßig an, die Bremse war auch nach mehrmaliger starker Belastung standfest und ansonsten machte er einfach Spass!

Weiter ging es dann zur nächsten Übung. Hierzu mussten wir auf einen 2.0l wechseln. Ziel war es, den ND möglichst schnell zu beschleunigen und in einem abgesteckten Abschnitt zum Stehen zu bringen. Mittels Lichtschranke wurde vor der Vollbremsung die maximale Geschwindigkeit gemessen.
Da wir vorher den 1,5er gefahren waren, konnten wir nun ziemlich deutlich den Leistungsunterschied zum 2,0l erfahren. Dieser beschleunigt mit seinen 160PS in 7,3s von 0-100 km/h. Das ist schon ein sehr ordentlicher Wert und war auch deutlich zu spüren. Ich schaffte 85,2 km/h bis zum Bremspunkt. Laut unserem Instruktor lag der maximal erreichte Wert bei dieser Übung bei 90,4 km/h. Also war noch etwas Luft nach oben. Aber auch hier empfand ich die Bremse wieder als sehr standfest, vielleicht sogar noch besser als beim NC.

Als weiteres Highlight durften wir nun noch ein paar Driftrunden mit 2 Mazda-Instruktoren mitfahren. Das hat richtig Spass gemacht und die Jungs verstanden es, aus den 160 PS und dem Sperrdifferenzial alles raus zu holen.

Kleiner Parcours

Kleiner Parcours

Fühlt sich richtig gut an

Fühlt sich richtig gut an

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Driftin‘ ND

Anschließend war dann Fahrzeugtausch angesagt. Damit jeder Tester auch mit jeder Motorisierung unterwegs sein konnte, mussten nun die Leute, die zuvor den 2.0l gefahren hatten auf den 1,5er umsteigen und umgekehrt.
Wir hatten uns somit einen mondsteinweißen ND mit Exclusive-Ausstattung geschnappt.

Erst einmal zur Farbe: Ganz ehrlich – die geht gar nicht! Zu Anfang, als ich die Farbe im Produktportfolio von Mazda auf der Website gesehen hatte dachte ich, dass dieser Weißton gut aussehen könne, aber weit gefehlt. Das Auto sieht eigentlich eher so aus, als wäre es nur grundiert und der eigentliche Lack würde noch fehlen. Nicht mein Fall. In einem richtigen Weiß sieht der ND bestimmt wesentlich besser aus.

Die Ausstattung (hier Exclusive-Line) war ein deutlicher Unterschied zu der Center-Line-Ausstattung des 1,5ers. Neben den Ledersitzen und Lederapplikationen am Armaturenbrett, Mittelkonsole und den Türen, sah alles etwas wertiger aus, wie z.B. die Chromringe um die Heizungsregler. Auch die Ledersitze mit 3-stufiger Sitzheizung fühlten sich sehr bequem an. Im Testwagen war das Bose-Audio-System installiert, was satte Bässe hervorbrachte. Die Audio-Anlage im 1,5er war dagegen richtiges Kinderspielzeug. Das Bose-System hatte mich ja damals im NC überhaupt nicht überzeugen können. Hier ganz anders. Einen solchen Klang hätte ich nicht erwartet. Alle Daumen hoch!

Leistung: Die hat er. Endlich die richtige Motorisierung! Der Motor dreht leicht hoch bis an den Begrenzer, man kommt beim Überholen ganz easy vorbei, aber auch Cruisen im 6ten Gang bei 50 km/h im Ort ist ohne Weiteres möglich. Ich empfand auch das Kurvenfahren im 2.0er wesentlich entspannter. Ich weiß allerdings nicht genau warum. Er lag für mein Empfinden besser als der 1,5er. Lag vielleicht an den größeren Rädern.

Nach einem erneuten Fahrerwechsel ging es wieder zurück zum Hofgut, wo wir uns zum gemeinsamen Mittagessen wieder zusammen fanden. Und genau hier muss ich Kritik an der sonst gut organisierten Veranstaltung anbringen. Als wir zum Mittagessen kamen, war die nächste Gruppe bereits da und nahm das Essen schon zu sich. Hier hat sich der Veranstalter total verkalkuliert, denn leider blieb für uns so gut wie nichts mehr, außer ein paar Nudeln übrig.
Auch an den Teilnahmebedingungen zur „Kurve meines Lebens“, eine mehrtägige Fahrt über die Alpen bis ans Mittelmeer, hat der Veranstalter einfach geändert. Ursprünglich hieß es, dass jeder Teilnehmer der MX-5 Xperience an der Verlosung teilnehmen würde, schlussendlich musste aber noch jeder Teilnehmer ein Bewerbungsvideo machen, um überhaupt in den Lostopf zu kommen. Ich habe dies nicht gemacht, da ich es nicht in Ordnung fand, dass der Veranstalter hier einfach so die Bedingungen ändert.

Ansonsten war es eine schöne Veranstaltungen mit vielen Erfahrungen.

Mein Fazit: Der ND ist ein sehr geiles Auto und ein würdiger Nachfolger aller drei Vorgängergenerationen.
Genauso sieht es übrigens der Pfalz-Präsi! 😉

Mondsteinweiß

Mondsteinweiß

Armaturenbrett Exclusive Line
Armaturenbrett Exclusive Line
Mondsteinweiße Innenraumapplikation

Innenausstattung Exclusive Line